Gegen Nazis
Veranstaltungsreihe zu Rechtsextremismus, Nazis und co.
Einige engagierte Studis organisieren für das Sommersemester 2013 eine
Vortragsreihe zum Thema
Rechtsextremismus. Es wird auch eine Ausstellung geben und zuletzt auch ein Abschlusskonzert.
Unterstützt wird das Vorhaben durch den
AStA der
TU Berlin.
Auf dieser Seite sind jeweils die aktuellen
Veranstaltungsinformationen und Hinweise zu
finden.
Die Raum und Zeitangaben können sich noch ändern.
Wenn vorhanden werden Unterlagen zum Vortrag verfügbar gemacht.
Das Vortragsprogramm
Rechte Populisten, Nazis, Reichsbürger und noch viel mehr. Ein Überblick über die aktuelle Situation
Referent: Andreas Speit (taz,
Störungsmelder)
25.04.2013/ 16Uhr/ Raum H1058
Die Rechte Szene stellt sich auch bei entfernterer
Betrachtung nicht als einheitliche politische
Strömung dar, auch wenn sich verbindende
Elemente der Ideologie immer wieder finden lassen.
Hier soll
ein Überblick über Rechte Bewegungen,
Strömungen und Aktionsformen gegeben werden.
Bewegung im Weltnetz: Das Internet in seiner Bedeutung für Rechte Kommunikation
Referent: Dr. Kai Brinckmeier
14.05.2013/ 16Uhr/ Raum H110
Abstract aus der Dissertationsschrift:
Das Internet wird in der rechten Szene häufiger als «Weltnetz»
bezeichnet. Für den deutschen Rechtsextremismus ist es in den
vergangenen Jahren zu einer zentralen operativen Instanz geworden. Die
neu entstandenen computerbasierten Kommunikationsstrukturen sind
gleichermaßen Ergebnis wie Wegbereiter für die rechte Bewegung. Dieser
These geht der Autor aus kommunikationswissenschaftlicher,
politikwissenschaftlicher und bewegungssoziologischer Perspektive nach -
mit überraschenden Ergebnissen. Theoretisch und empirisch fundiert
entwickelt er das Modell eines virtuellen binnenkommunikativen
rechtsextremen Öffentlichkeitsraumes, durch den die rechte Bewegung
dauerhaft stabilisiert und gefestigt wird. Dieser Öffentlichkeitsraum
erzeugt Synergien, wodurch die Bewegung in die Lage versetzt wird, ihre
begrenzten Ressourcen effizienter einzusetzen.
Es gibt zu diesem Vortrag einen Audiomitschnitt (Mp3, ca.70MB) und den Foliensatz (PDF, ca.1MB).
Vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Rechte Strukturen in Internet und Social Networks
Referent: Johannes Baldauf (Amadeu Antonio
Stiftung)
21.05.2013/ 16Uhr/ Raum H110
Der Vortrag will einen Überblick über die
aktuellen Strategien und Auftrittsarten von Rechtsextremen im Web2.0
geben. Dabei liegt der Fokus auf sozialen Netzwerken.
Dort versuchen Rechtsextreme über speziell aufgebaute Angebote und
Kampagnen die Aufmerksamkeit und Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer
zu erhalten. Neben diesen Erscheinungsformen sollen auch mögliche
Gegenstrategien erörtert und diskutiert werden.
Es gibt zu diesem Vortrag einen Audiomitschnitt (Mp3, ca.82MB) und den Foliensatz (PDF, ca.20MB).
Vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Nazis im Verein, in der Schule oder auf Arbeit, wie damit umgehen?
Referent: Martin Ziegenhagen (Gegen Vergessen
e.V.)
28.05.2013/ 16Uhr/ Raum H110
Was tun, wenn sich Nazis im Sportverein, in der
Schule, oder auf Arbeit einmischen und
versuchen dort ihre Ideologie zu verbreiten?
Praktische Hilfe bietet die Onlineberatung
gegen Rechtsextremismus. Es sollen
Handlungsmöglichkeiten anhand konkreter Fälle
beschrieben werden.
Es gibt zu diesem Vortrag einen Audiomitschnitt (Mp3, ca.82MB).
Vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Elite Sein
Referent: Jörg Kronauer (APABIZ)
30.05.2013/ 16Uhr/ Raum H1012
Das Ziel der studentischen rechtskonservativ gesinnten Corps (eine
bestimmte Art der studentischen Korporationen) ist es, eine männliche
Elite zu reproduzieren. Und das tun sie seit über 150 Jahren nahezu
unabhängig vom Staatssystem mit großem Erfolg. Führende Politiker und
wichtige Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft (von Bismarck bis
Kanther, von Daimler bis Esser) zählten und zählen zu ihren Mitgliedern.
Wie
aber funktionieren Reproduktion und die Aufrechterhaltung des
beeindruckenden informellen Netzwerkes von konservativ-männlicher Macht
in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?
Der Referent ordnet die
Corps anhand ihrer Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte politisch
ein, schlüsselt die Wirkmechanismen zur Bildung und Reproduktion des
elitären Netzwerkes anhand der männerbündischen Rituale auf und
entzaubert so ein Stück geheimer und höchst politischer Männerbündelei
jenseits von Demokratie und Frauenemanzipation.
Es gibt zu diesem Vortrag einen Audiomitschnitt (Mp3, ca.95MB).
Vielen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Rechte Codes
Referent: Oliver
Cruzcampo (Endstation Rechts)
04.06.2013/ 16Uhr/ Raum H110
Das Bild des springerstiefeltragenden Neonazis, der stolz mit
Bomberjacke und Glatze auftritt, wird zwar teilweise immer noch von
den Medien verbreitet, überholt ist diese Erscheinung jedoch längst.
Die Strategie hat sich grundlegend geändert. Heutzutage sind sie
äußerlich kaum noch zu erkennen, kopieren Auftreten und
Aktionsformen linker Gruppen. Sie geben sich modern, mit dem Ziel,
neue Bevölkerungsschichten zu erschließen und so weiter in die Mitte
der Gesellschaft vorzudringen.
Symbole, Zahlencodes, Marken und deren
Bedeutung werden beleuchtet.
Darf man über Nazis lachen?
Referent: Dr. Marc Brandstetter (Endstation Rechts)
11.06.2013/ 16Uhr/ Raum H110
Die großen politischen Verbrecher müssen durchaus preisgegeben
werden, und vorzüglich der Lächerlichkeit" - schon Berthold Brecht
wusste, dass man über den "Führer" und die Nazis lachen darf, ja
sogar muss. Die Grenzen der Satire dürfen dabei aber nicht aus dem
Blick geraten, selbst wenn die heutigen Neonazis fast noch mehr
Stoff für eine humoristische Auseinandersetzung liefern als ihre
geistigen Väter.
Rechte Intellektuelle und die neue Rechte
Referent: Helmut Kellershohn (Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung)
25.06.2013/ 16Uhr/ Raum H112
"Der aktuelle Kontext, innerhalb dessen die intellektuelle Rechte sich
bewegt, wird von ihr wahrgenommen und definiert als ein sich krisenhaft
zuspitzender Prozess, in dem sich die Grundlagen von Volk und Nation
tendenziell in Auflösung befänden. Die intellektuelle Rechte sieht sich
in einer latenten Bürgerkriegssituation (Vorbürgerkrieg) und sucht nach
möglichen Pfaden der Gegenwehr.
Der Referent gibt einen Überblick über die Krisenszenarien der
intellektuellen Rechten und ihre strategischen Optionen. Im Mittelpunkt
des Vortrages steht die jungkonservative Neue Rechte (Junge Freiheit,
Institut für Staatspolitik)."
Diese Veranstaltung ist als Ersatz für die beiden abgesagten dazugekommen.
Vortragsprogramm Teil 2 Schwerpunkt Fußball und Sportvereine
Am rechten Rand des Sportplatzes – wie Nazis den Fußball erobern
Referent: Thorsten Poppe (Freier Journalist, WDR, Deutschlandradio)
06.06.2013/ 16Uhr/ Raum H1012
Deutschlands liebstes Kind der „Fußball“ boomt: Immer mehr Zuschauern strömen in die Stadien der Republik, immer mehr Geld fließt in den Sport durch Sponsoren und Fernsehen, immer mehr werden Spieltage zu Eventveranstaltungen.
Da stört diese heile Welt nur, dass plötzlich altgediente Hooligans auftauchen, um aktiv Mitglieder für die rechte Szene in den Stadien zu werben. Oder gar die so fanatischen Fußballfans „Ultras“, die alles für ihren Klub tun - raus aus der Kurve haben wollen. Plötzlich schlagen sich Anhänger desselben Vereins auf offener Straße – Beispiel Alemannia, wo rechte Aachen-Fans wehrlose Aachen-Ultras fast lebensgefährlich verprügelten. Mit dem Ergebnis, dass sich die Ultras komplett zurückzogen.
Und was hat es mit den ähnlichen Entwicklungen in den Fanszenen von Dortmund, Braunschweig, oder Cottbus auf sich? Warum stehen die Profiklubs dieser Entwicklung so hilflos gegenüber? Der Fußball als Spiegelbild unserer Gesellschaft?
Nicht nur der Profi-Fußball ist von einer gefährlichen Entwicklung betroffen, gerade in den unteren Ligen zementiert sich dieser Eindruck: Wer Nachwuchs für seine rechte Ideologie rekrutieren möchte, ist auf dem Fußballplatz dafür hervorragend aufgehoben. Referent Thorsten Poppe beschreibt in seinem Vortrag am Beispiel zahlreicher aktueller Vorfälle gefährliche rechte Tendenzen in Deutschlands Sportart Nummer 1: Fußball!
Thorsten Poppe hat an der FU Berlin Publizistik und Kommunikations-wissenschaften studiert. Seit 1999 ist er als freier Journalist und Autor für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und dem Deutschlandradio tätig.
Rechtsextreme im Sport - Erfolgreiche Gegenstrategien von und für Fans und Vereine
Referent: Michael Trube (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus - Berlin)
02.07.2013/ 16Uhr/ Raum H112
Rechtsextreme Fans und Vereinsmitglieder
stellen Sportvereine und ihre Anhänger/innen oft vor einige Herausforderungen.
Sowohl im Profibereich als auch im Amateursport stehen die Betroffenen dem
Problem oft ratlos gegenüber, bzw. sehen die Anwesenheit von (organisierten)
Rechtsextremen nicht als Problem an. In der Praxis sind allgemeingültige
Handlungsempfehlungen für die Auseinandersetzung mit rechtsextremen,
rassistischen oder antisemitischen Erscheinungsformen im Sport wenig sinnvoll.
Vielmehr kommt es darauf an, die jeweilige Situation zu analysieren und darauf
aufbauend passende Handlungsstrategien zu entwickeln und diese umzusetzen.
Als Mobile Beratung gegen
Rechtsextremismus beraten wir seit Jahren Fans, Vereine und Verbände und
versuchen sowohl präventiv als auch bei aktuellen Anlässen die aktive
Auseinandersetzung mit rechtsextremen Tendenzen zu befördern. Im Rahmen des
Vortrags werden einige Beispiele vorgestellt , die Vereine zu einer
nachhaltigen und effektiven Vorbeugung und Bekämpfung des Problems befähigen
können.
Rassismus im Fußball
Referent: Florian Schubert (Bündnis Aktive Fans e.V.)
04.07.2013/ 16Uhr/ Raum H1012
Der
Vortrag beschäftigt sich mit Rassismus im Fußball und seinen
Erscheinungsformen innerhalb und außerhalb der Fanszene. Er stellt dabei
eine Ergänzung zur Ausstellung "Tatort Stadion 2" dar, die parallel dazu stattfindet.
Fußball hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Deswegen darf es auch nicht verwundern, wenn gesellschaftliche Diskriminierungsformen ihren Weg ins Stadion finden. Rassistische und antisemitische Schmährufe, Benachteiligung von Frauen oder Vorurteile gegen Homosexuelle scheinen beim Fußball verbreiteter zu sein als im Rest der Gesellschaft.
Das Stadion scheint dabei gelegentlich ein Kristallisationspunkt zu sein, wo Ressentiments verschärft dargestellt und wahrgenommen werden. In die öffentliche Wahrnehmung geraten dabei aber meist nur die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Gewalt und Rassismus werden in einen Topf geworfen.
Doch welches sind die Antriebskräfte hinter den Diskriminierenden Äußerungen von Fußballfans? Wie verhält es sich mit der Ultrabewegung in diesem Konflikt? Welches sind die Initiativen von Fan- und Verbandsseite, sich mit dem Problem zu beschäftigen?
Die Ausstellung - Tatort Stadion 2
1.7. - 5.7. im EB104 (Raum EB226)
Verlängert bis 12.7.
2001 wurde die Ausstellung Tatort Stadion vom Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) entwickelt und seitdem an fast zweihundert Orten gezeigt. Die Ausstellung leistete Pionierarbeit, indem sie Diskriminierung beim Fußball thematisierte.
Seitdem hat sich viel getan. Diskriminierung wird von vielen Vereinen und Fans mittlerweile als Problem wahrgenommen und angegangen. Dennoch werden in deutschen Stadien nach wie vor allwöchentlich AusländerInnen beschimpft, antisemitische und antiziganistische Gesänge angestimmt oder Homosexuelle verunglimpft. Frauen haben es im Männersport Fußball weiterhin schwer, akzeptiert zu werden.
Die von BAFF komplett überarbeitete Ausstellung "Tatort Stadion 2" will informieren – sowohl über alltägliche Diskriminierung und Aktivitäten von Neonazis als auch darüber, was Fans dagegen tun.
Abschlusskonzert
12.07./ ab 18Uhr / Wiese vorm M-Gebäude
Zum Abschluss der Reihe gibt es ein Konzert auf der Wiese zwischen M-, PC- und V-Gebäude, dort wo auch das Sommerfest der Inis und des AStA stattfand.
Für Futter und Getränke ist gesorgt.
Lineup
Verlaine
Deutschrock
Crawling Noise
Partyrock
Fightball
Punk/Rock
Disclaimer
»Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.«
Abgesagte Vorträge
Intellektueller Rechtsextremismus in Deutschland
Referent: Prof.Dr. Uwe Backes
Die Veranstaltung fällt leider aus. Wir bemühen uns um Ersatz.
Deutschlands neue Rechte
Referent: Dr. Volker Weiß (angefragt, Uni Hamburg, Villingster Forschungsforum)
Volker Weiß hat leider abgesagt. Wir bemühen uns um Ersatz